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WC #1: Worldbuilding

Autorenbild: Simon van de Loo/martyria.booksSimon van de Loo/martyria.books

Aktualisiert: 27. Mai 2023



Das Worldbuilding:

Das Worldbuilding, ein faszinierender Prozess, ist so eine Art Steckenpferd von mir. Ich möchte gerne mit euch teilen, wie ich dabei vorgehe. Beachtet bitte, dass meine Erklärungen nicht den Anspruch auf professionelle Korrektheit erheben.


Der erste Schritt beim Worldbuilding besteht darin, grundlegende Aspekte zu bedenken. Dabei stellt sich die Frage, welche Art von Welt es sein soll: realistisch oder mit starken Fantasy-Elementen? Welche Völker mit welchen Besonderheiten sollen darin existieren? Gibt es physikalische Eigenheiten, die Auswirkungen haben? Die Beschaffenheit der natürlichen Umwelt und die darin existierenden Ökosysteme sind von großer Bedeutung. Berge, Flüsse, Wälder, Meere und andere Landschaften prägen nicht nur das Aussehen der Welt, sondern beeinflussen auch die Bewohner und ihre Lebensweise. Es ist wichtig, dass man sich in seiner eigenen Welt wohl fühlt.


Die Planung der Landmassen folgt als nächster Schritt. Welche Unterteilungen gibt es, wie Kontinente oder Länder? Wer herrscht dort und welche Spezies dominieren? Welche Muster prägen die Namensgebung der Ortschaften? Sind sie eher zivilisiert oder primitiv? Wie sieht ihre Infrastruktur aus?


Detaillierte Konzepte für JEDES Volk sind ratsam, auch für die Standard-Fantasyvölker. Dabei sollten Aspekte wie Anatomie, magische oder technologische Affinität, Kampfstil, Entwicklungsstufe und Eigenschaften berücksichtigt werden. Die Historie, etwaige Unterarten, diplomatische Beziehungen und prominente Persönlichkeiten spielen ebenfalls eine wichtige Rolle. Kulturelle Aspekte wie Religionen, Bräuche, Traditionen, soziale Hierarchien, Kunstformen und Kleidung sollten nicht vernachlässigt werden.


Ein weiterer Punkt betrifft mögliche relevante Systeme wie ein Magiesystem oder Technologie. Diese Systeme müssen beim Weltenbau berücksichtigt werden, beispielsweise magische Schulen oder technologisch fortschrittliche Gebiete.

Sobald diese grundlegenden Punkte geklärt sind, können wir uns den Hotspots widmen. Welche weiteren Unterteilungen des Landes existieren, zum Beispiel Grafschaften oder Fürstentümer? Wo befinden sich logischerweise bestimmte Ressourcen wie Holz, Stein, Eisenerz oder Flüsse? Auf diese Weise entstehen natürliche Orte wie Holzfällerlager oder Holzverarbeitungssiedlungen.

Es ist wichtig, sich vorzustellen, wie diese Orte aussehen könnten. Für wichtige Ortschaften empfiehlt es sich, schriftliche Konzeptdateien anzulegen, die Details wie den Ortsnamen, die Größe, die Einwohnerzahl, den Entwicklungsstand, den Baustil, wichtige Gebäude oder Plätze, prominente Bürger und historische Besonderheiten enthalten können. Auch Karten können hilfreich sein, beispielsweise erstellt mit Inkarnate.


Um den Orten und Völkern Leben einzuhauchen, sind die Vergangenheit und die Gegenwart von entscheidender Bedeutung. Für die Vergangenheit genügt es, meiner Einschätzung nach, ein Dokument mit Stichpunkten anzulegen, das die Geschichte ab einem bestimmten Zeitpunkt in der Vergangenheit skizziert. Es können wichtige Ereignisse, Kriege, Heldentaten und die Entstehung bedeutender Orte enthalten sein, auf die in Gesprächen oder in Details der Welt Bezug genommen werden kann. Eine durchdachte Zeitleiste der Weltgeschichte kann dabei helfen, wichtige Ereignisse, Veränderungen und Entwicklungen im Laufe der Zeit zu erfassen. Dies ermöglicht es, die Hintergrundgeschichte und den Fortschritt der Welt besser zu verstehen.


Für die Gegenwart entwickeln wir alle wichtigen Fraktionen, Gruppen und Protagonisten. Wir entwerfen Charaktere für unsere Ortschaften wie Bürgermeister, bestimmte Dienstleister und verschiedene Personengruppen wie Wachleute, spezielle Kriegergruppen oder Untergrundorganisationen und Gilden. Wir gestalten auch die Verbindungen und Beziehungen zwischen ihnen. Eine gut ausgearbeitete Welt sollte auch wirtschaftliche und politische Aspekte berücksichtigen. Welche Ressourcen sind in der Welt vorhanden und wie werden sie genutzt? Wie funktioniert der Handel zwischen den verschiedenen Orten und Völkern? Welche Währungen existieren und wie beeinflusst dies die Gesellschaft? Welche Arten von Regierungen existieren und wie werden Entscheidungen getroffen? Gibt es Konflikte oder Allianzen zwischen verschiedenen politischen Akteuren? Diese Aspekte können sowohl interne Konflikte innerhalb von Völkern oder Ländern sein als auch externe Bedrohungen oder Kriege zwischen verschiedenen Fraktionen.

Wichtige Persönlichkeiten können in separaten Dokumenten mit Beschreibungen zu ihrem Aussehen, ihren Affinitäten, Talenten und einem kurzen Hintergrund zusammengefasst werden.


Wenn wir unsere Welt bis ins Detail aufgebaut haben, wird das direkte Worldbuilding innerhalb der Geschichten zum Kinderspiel. Alles, was wir brauchen, befindet sich in unseren Dokumenten und vor allem in unseren Köpfen. Die Bilder sind bereits vorhanden.

Sobald wir unsere Protagonisten erstellt haben, können wir sie einfach in der Welt verkörpern. Wir sind sowohl Charakter als auch Spielleiter. Wie reagiert unser Charakter auf die Welt? Wie reagiert die Welt auf unseren Charakter? Die zuvor festgelegten Regeln geben bereits den Rahmen vor.

Die Beschreibungen der Umgebung ergeben sich sowohl aus unserer Vorstellungskraft als auch aus unseren Dokumenten. Für eine detaillierte Darstellung empfehle ich, von Grobem zu Feinem vorzugehen. Beginnen wir mit einer Übersicht der Umgebung um unseren Charakter herum: Bäume, Straßen, Gebäude und auch das Gelände an sich. Dann widmen wir uns den mittleren Details wie Menschen, Fahrzeugen und relevanten Gegenständen. Schließlich gehen wir zu den Feinheiten über, wie optischen Auffälligkeiten, Besonderheiten und Details wie Schnitzereien oder Gravuren


Zum Abschluss noch einmal kurz die Checkliste:


1)Art der Welt festlegen (realistisch oder Fantasy)

-Magiesystem oder Technologiesystem definieren


2)Geografie und physikalische Bedingungen der Welt:

-Natürliche Umwelt, wie Berge, Flüsse, Wälder, Meere usw.

-Auswirkungen der Geografie auf Bewohner und Lebensweise berücksichtigen


3)Völker und wichtige Eckdaten:

-Verschiedene Völker mit ihren Besonderheiten und Merkmalen festlegen

-Aspekte wie Anatomie, magische oder technologische Affinität, Kampfstil usw. berücksichtigen


4)Nationen und Gebiete:

-Unterteilungen der Welt, z.B. Kontinente oder Länder, festlegen

-Herrschaftsstrukturen und dominante Spezies in den Regionen definieren


5)Detaillierte Ausarbeitung von Völkern und Fraktionen:

-Eigenschaften, Historie, diplomatische Beziehungen usw. festlegen

-Kulturelle Aspekte wie Religionen, Bräuche, Traditionen, soziale Hierarchien usw. einbeziehen


6)Wirtschaft und Politik:

-Ressourcen in der Welt bestimmen und ihre Nutzung berücksichtigen

-Handel zwischen Orten und Völkern, Währungen, Regierungsformen usw. definieren

-Interne Konflikte, Allianzen oder externe Bedrohungen berücksichtigen


7)VIPs der Völker und Fraktionen:

-Wichtige Persönlichkeiten mit Beschreibungen zu Aussehen, Affinitäten, Talenten usw. anlegen


8)Integration in die Welt und Beschreibungen:

-Die Welt in Geschichten einbinden

-Beschreibung der Umgebung: Von Grobem zu Feinem vorgehen, Umgebung um den Charakter herum skizzieren, Mittlere Details wie Menschen und Gegenstände einfügen. Feinheiten wie optische Auffälligkeiten und Details hinzufügen.








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